Im Zuge der Neuerrichtung des Zentrums
für Kinder-
und Jugendmedizin im Klinikum Barmen erhält das Gebäude eine
Photovoltaikanlage mit einer Leistung von ca. 5 kWp, die einen
jährlichen
Ertrag von ca. 4000 kWh erbringen kann. Diese Energiemenge ist in der
Lage,
die elektrischen Geräte von ein bis zwei
Intensivpflegeplätzen
zu betreiben (Brutkasten, Herz-Kreislauf-Monitor, Beatmungsgerät
usw.).
Die Anlage wird auf dem Flachdach aus 40
Solarmodulen
a 125 Watt in mehreren Reihen eine Fläche von ca. 150 m²
einnehmen,
wobei die eigentliche Modulfläche nur ca. 38 m² umfasst.
Damit
die im Winkel von 35° nach Süden ausgerichteten Module sich
nicht
gegenseitig verschatten ist ein mindestens dem dreifachen ihrer
Höhe
entsprechender Abstand zwischen den Reihen erforderlich.
Elektrisch werden die 40 Module in 4
Reihen mit einer
mittleren Spannung von 270 VDC und einer Stromstärke von 4,6 ADC.
Das entspricht zehn Module in 4 parallelen Reihen. Zwei
Netzeinspeisewechselrichter
richten diesen Gleichstrom um in eine Wechselspannung von 230 V.
Gleichzeitig
kontrollieren sie das öffentliche Netz auf Sicherheits- und
Einspeisungsrelevante
Grössen (Abschaltung, Netzspannung, Netzfrequenz, Netzimpedanz)
und
halten den Solargenerator (die Solarmodule) ständig im Punkt
maximaler
Leistung (MPP, Maximum-Power-Point).
Damit die Solarmodule auf dem Dach in
ihrer Position
bleiben und auch bei den zu erwartenden Windlasten das Dach nicht
ungewollt
verlassen werden sie auf sogenannte Kieswannen aus 100%ig recyceltem
Polyäthylen
geschraubt, in welche die, der zu erwartenden Windlast entsprechende,
Menge
Kies eingefüllt wird.
Die ins Netz eingespeiste Energie wird
von einem Zähler
der Stadtwerke Wuppertal erfasst, und von diesen mit 0,51 Euro/kWh
zzgl.
Mehrwertsteuer vergütet. Darüber hinaus wurde die Anlage von
den Wuppertaler Stadtwerken mit einem Zuschuss von 1.533 Euro
gefördert.
Das Land NRW hat das Projekt mit 5.113
Euro aus dem
REN-Programm gefördert. Den grossen Rest von 25.565 Euro hat der
Klimaschutzverein
regen
e.V., der auch der Betreiber der Anlage ist, mit einem Kredit aus
dem
100.000-Dächer Programm der Bundesregierung und nicht zuletzt mit
Mitteln aus der Vereinskasse finanziert. Die Tilgung des Kredits
erfolgt
durch den Verkauf der ins Netz eingespeisten Energie.
Ohne Herrn Dr. Leitzig, Kinderarzt
ebenda, der sich
innerhalb der Klinikverwaltung (Klinikum Wuppertal GmbH) für
dieses
Projekt eingesetzt hat, und damit erst die Voraussetzungen dafür
schuf,
dass die Klinikum Wuppertal GmbH in einem langfristigen Vertrag die
benötigte
Dachfläche unentgeltlich zur Verfügung stellte, wäre das
Projekt gar nicht erst zustande gekommen. Danke!
Dank gilt auch den Schülerinnen und
Schülern
aus dem Technikkurs der Erich-Fried-Gesamtschule, die in den
Sommerferien
2001 unter Anleitung ihres Lehrers Dipl.-Ing. Kristian Bisek von der
Städtischen
Erich-Fried-Gesamtschule Wuppertal-Ronsdorf, von Dipl.-Ing. Wolfram
Joerges
von der Solarwerkstatt Wuppertal und Herrn Krutzke vom Fachbereich
Umwelttechnik
der FHTW-Berlin die Fotovoltaikanlage errichtet haben.
.In der Eingangshalle der Kinderklinik
informiert eine
Anzeigetafel über technische Daten der Solaranlage, sowie
über
den Betriebszustand, Momentanleistung, bisher Eingespeiste Energie und
vermiedene CO2-Belastung der Atmosphäre. Diese Tafel wurde von den
Wuppertaler Stadtwerken gespendet. Danke!
Die Wechselrichter sind über einen
Datenlogger
und ein Modem mit dem Telefonnetz verbunden. So werden die
Betriebsdaten
jederzeit abrufbar, so dass ein möglichst unterbrechungsfreier
Betrieb
der Anlage sichergestellt werden kann. Auf einer eigenen Website
können
die aktualisierten Daten jederzeit abgerufen werden.
Kristian Bisek, Klimaschutzverein regen
e.V.
Wolfram Jörges, Solarwerkstatt Wuppertal
Wuppertal, Februar 2002
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